„Man kann sich verlaufen, verfahren und versichern.“ – Die Kanzlei-Kolumne zum Thema: Wie man vernünftig vorsorgt. Heute: Die Hausratversicherung

Fast jeder hat sie. Fast jeder hat sie schon einmal gebraucht – ob wegen einem Elektroinferno nach einen Blitzeinschlag oder wegen dem geklauten Fahrrad…

Die Hausratversicherung ist sinnvoll, zumindest dann, wenn der Wert des Eigentums so hoch ist, dass der Verlust wehtut.

Worauf sollte man jedoch achten?

Auf jeden Fall auf die Absicherung aller elementaren Gefahren, also Feuer (Brand), Leitungswasser, Sturm und Hagel, Einbruch-Diebstahl und Vandalismus und auch die sogenannten erweiterten Elementargefahren, wie zum Beispiel Hochwasser, Erdbeben und Vulkanausbrüche.

Gut, zugegeben, letztere sind hier in Mitteldeutschland eher selten. Erdbeben hingegen gibt es auch in Sachsen regelmäßig – wenn auch meistens nur gering und kaum spürbar. Letztlich geht es um das Hochwasser – das kann jeden Treffen, selbst oben auf dem Berg. Denn wenn es in Strömen regnet und die Kanalisation es nicht mehr schafft, dann kann es auch auf dem Berg zu Überschwemmungen kommen, es kann Wasser durch den Berg in Häuser mit Hanglage hereingedrückt werden oder es kommt zu einem sogenannten Rückstau, wobei es das Wasser aus den Abflüssen drückt, in welche es eigentlich fließen sollte. Dies kann niemand ernsthaft ausschließen, so dass ich prinzipiell dazu rate, immer die Elementargefahren mit zu versichern.

Doch auch über diese genannten Gefahren hinaus gibt es jede Menge weiterer. Zum Beispiel stellen Verpuffungen, Ruß- und Sengschäden grundlegend kein Feuer dar (es fehlt an einer Flamme). Auch eine Explosion ist kein Feuer. Und ein abgestürzter Meteorit schlägt vielleicht ein Tennisball großes Loch vom dach bis in den Keller – aber deswegen brennt es noch lange nicht. All diese Dinge sollten dennoch in der Hausratversicherung versichert sein. Sie mögen alle selten sein – aber wenn sich eine solche Gefahr verwirklicht, dann ist der Schaden meistens groß.

Auch im Bereich der Hausratversicherung wartet die Haftpflichtkasse Darmstadt (einige erinnern sich vielleicht noch an meine Haftpflicht-Empfehlung vom 1. Quartal diesen Jahres) mit einem umfangreichen und als gut zu bewertenden Angebot auf:

https://www.haftpflichtkasse.de/hk/export/sites/default/privatkunden/hausrat/Deckungsvergleich_fxr_Homepage_Hausrat_VARIO_-_Stand_01.01.13.pdf

Auch hier empfehle ich den umfangreicheren Tarif Plus, jedoch nicht wegen den vielen Kleinigkeiten, welche mitversichert sind, sondern vorrangig wegen dem Punkt „grobe Fahrlässigkeit 100%“.

Wer durch grob fahrlässiges Handeln einen Versicherungsfall verursacht, muss mit einer Kürzung der Leistung durch den Versicherer rechnen. Als grob fahrlässig können zum Beispiel zählen:

– Rauchen im Bett

– Fenster angekippt lassen beim Verlassen der Wohnung

– Waschmaschine oder Geschirrspüler anstellen und danach die Wohnung verlassen

Die Darmstädter verzichtet im Plus-Tarif vollständig auf die Einrede, der Versicherungsnehmer hätte den Versicherungsfall grob fahrlässig herbei geführt. Diese Zusage kann im Ernstfall Gold wert sein.

Preistechnisch bewegt sich die Darmstädter im oberen Mittelfeld. In den Tarifzonen 1 und 2 kosten 1.000 Euro Versicherungssumme nicht ganz 1 Euro pro Jahr. Dies trifft zum Beispiel auf Dresden und Jena zu. Eine Übersicht der Tarifzonen finden Sie hier:

https://www.haftpflichtkasse.de/extranet/webrechner/downloadBedingungswerk/481/PLZ-Verzeichnis%20Hausratversicherung%20VARIO_HRV-0009_20100401.pdf?reController=HRV&reAction=enterHRV&tarifId=101&execution=e1s7&showInView=true

Achten Sie bitte auf die Berechnung einer vernünftigen Versicherungssumme. Hierzu verweise ich auf meine Ausführungen aus dem Newsletter vom 1. Quartal 2013 😉

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