Es herrscht Funkstille in Berlin. E-Mails werden nicht beantwortet, telefonisch ist niemand erreichbar – steht am Ende hinter dem Briefkasten ein Shredder?
Unter dem 4. April 2020 haben wir für unseren Mandanten eine Beschwerde eingereicht. Nunmehr drei Monate später ist sie weiterhin unbearbeitet, ja noch nicht einmal im Eingang bestätigt. Kein Versuch der Kontaktaufnahme brachte irgendeine Reaktion mit sich.
Es bleibt daher nur die Vermutung, dass die Ombudsstelle ihren Dienst eingestellt hat. Wer bei Problemen mit seinem Krankenversicherer Hilfe braucht, sollte wohl besser nicht auf diese Stelle hoffen, sondern sich einer anderen Alternative bedienen und im Vorfeld die Verhandlungen mit seinem Versicherer hartnäckig und nachhaltig führen, um zu seinem Recht zu kommen.
Anderenfalls dürfte wohl auch die Versicherungswirtschaft nicht gerade unwissend (oder gar enttäuscht) darüber sein, dass ihre Ombudsstelle* die Füße still hält. Ein Schelm, wer glaubt, der Versicherer könnte auf diese Weise in die Verjährung flüchten…
* Anmerkung: gemeint ist hier ausdrücklich der PKV-Ombudsmann für die private Krankenversicherung und nicht der Versicherungsombudsmann für alle anderen Versicherungssparten!
Wenn auch Sie Ärger mit Ihrem Krankenversicherer haben, dann sollten Sie sich am Besten von jemandem beraten lassen, der neutral und unabhängig ist und nicht von der Versicherungswirtschaft für den Abschluss oder die Betreuung eines Versicherungsvertrages bezahlt wird – nämlich von den örtlichen Verbraucherzentralen, spezialisierten Rechtsanwälten oder einem der gerade einmal 326 in Deutschland zugelassenen Versicherungsberaterinnen und Versicherungsberater (Stand 30.06.2020, DIHK). Versicherungsberater finden Sie – auch in Ihrer Nähe – unter: BVVB-Beratersuche