„Man kann sich verlaufen, verfahren und versichern.“ – Die Kanzlei-Kolumne zum Thema: Wie man vernünftig vorsorgt. Heute: Die Haftpflichtversicherung

Vorwort: Im Rahmen des neuen Dauermandates möchte ich Sie gern mit nützlichen Informationen füttern. Dafür habe ich mich entschieden, eine Kolumne zu starten. So soll jedes Quartal ein neues Thema angeschnitten und Ihnen damit die Möglichkeit gegeben werden, eigenverantwortlich vorzusorgen.

Wie der Volksmund mit „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ schon sagt, muss man für Schäden, welche man verursacht, in aller Regel in voller Höhe gerade stehen – und dafür reicht leichteste Fahrlässigkeit bereits aus. Da dies den eigenen finanziellen Ruin bedeuten kann, handelt es sich bei der Haftpflichtversicherung um die wohl wichtigste und sinnvollste Versicherung für nahezu jedermann.

In den Allgemeinen Haftpflichtbedingungen (AHB) strotzt es jedoch vor Ausschlüssen – sei es beim Betrieb eines Kraftfahrzeuges (zum Beispiel auch beim Be- und Entladen), aus dem Besitz von Hunden, bei ehrenamtlichen Tätigkeiten, durch den Verlust von Schlüsseln und vieles mehr. Daher lohnt es sich, einen vertieften Blick in die erweiterten Leistungen der Anbieter (sogenannte Besondere Bedingungen) vorzunehmen und nicht einfach nach dem Billigsten zu suchen.

Mit einem besonders umfangreichen Angebot wartet die Haftpflichtkasse Darmstadt auf. Einen Überblick der Leistungen finden Sie hier:

https://www.haftpflichtkasse.de/hk/export/sites/default/privatkunden/haftpflicht/FamSingSen/Deckungsvergleich_fxr_Homepage_PHV_VARIO_-_Stand_01.01.13.pdf

Besonders ist hierbei der Baustein „Erweiterte Vorsorge“ mit der Leistung: „Kein Deckungsnachteil gegenüber Mitbewerbern im Schadenfall“. Auf gut deutsch – würde ein anderer Versicherer leisten, so leistet auch die Darmstädter nach dessen Bedingungen selbst dann, wenn dies nach den eigenen Vertragsbedingungen nicht sein müsste.

Auch bietet die Darmstädter die sogenannte „Ausfalldeckung“ – also eine Leistung für den Fall, dass Ihnen ein bestimmter Schaden beigefügt wird und der Verursacher nicht versichert bzw. nicht zahlungsfähig ist. Dieser Baustein ist sogar noch um eine für solche Fälle benötigte Rechtsschutzversicherung erweiterbar, so dass Sie im Ernstfall Ihr Recht auch ohne zusätzliche Anwalts- und Gerichtskosten geltend machen können.

Ferner sind Schlüsselverluste mit versichert, welche erfahrungsgemäß zu hohen Schadenersatzforderungen (zum Beispiel Austausch einer Schließanlage) führen können.

Für gut 80% aller Privatpersonen dürfte der Schutz dieser Police passend und auch ausreichend sein.

Preislich bewegt sich die Darmstädter im oberen Mittelfeld. Die Kosten für die Haftpflicht mit 50 Mio. Versicherungssumme inkl. aller Zusatzbausteine liegen für eine Familie bei 116,62 Euro im Jahr. Nachlässe gibt es zudem bei Vereinbarung eines Selbstbehaltes oder auch, wenn weitere Verträge dort bestehen.

Eine weitere Besonderheit: Die Darmstädter hat sich bereit erklärt, die in den Tarifbeiträgen eingerechneten Provisionen in Höhe von 25% als weiteren Nachlass auf Antrag hin zu gewähren.

Wer also nicht allein auf Internetartikel vertrauen, aber auch kein zusätzliches Geld für eine individuelle Beratung in die Hand nehmen will, dürfte bei der Darmstädter gut aufgehoben sein. Eine gleichwertige Alternative mit einem derartigen Umfang an Leistungen ist mir jedenfalls bis heute nicht untergekommen.

Versorgungslücken sind jedoch ohne eine individuelle Betrachtung nicht auszuschließen. Denkbar sind diese zum Beispiel für bestimmte Angestellte im öffentlichen Dienst (Stichwort Diensthaftpflicht), möglicherweise aber auch als Eigentümer von bestimmten Immobilien und Ferienwohnungen und sonstige „Ausnahmen von der Regel.“ Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob all Ihre Risiken erfasst sind, so fragen Sie lieber nach!

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